Unsere Kirche

Die Kirche zu Auerbach steht in der Mitte unseres Ortes. Und das nicht ohne Grund. Gott ist nicht Ferne, sondern wohnt da, wo wir Menschen sind. In Jesus Christus kommt Gott in die Mitte seiner Schöpfung. Er kommt nicht zur Qualitätssicherung, auch nicht zur Kontrolle, ob wir Menschen alles richtig machen. Nein, Gott kommt in unsere Mitte, um uns zu erlösen. Er will uns befreien von Sünde und Schuld.

Durch Jesus wissen wir, dass Gott nicht nur hier in unserer Mitte wohnt, sondern möchte, dass wir bleibend in seiner Mitte wohnen. Das heißt: Gott will, dass wir in Ewigkeit seine Nähe lieben. Deshalb feiern wir Gottesdienst. Wir lernen schon hier und heute, was es heißt, Gottes Nähe zu suchen und zu lieben. Das geht natürlich auch außerhalb der Kirchenmauern.

 

Geschichtliches zur Kirche

Auerbacher Kirche um 1840 (Foto: Emil Blutner)
Auerbacher Kirche nach dem Ersten Weltkrieg (Foto: Ansichtskarten-Verlag Zimmaί, Erfurt)

Das Alter unserer Dorfkirche ist leider nicht überliefert. Vor 1579 bis zur Reformation diente unsere Auerbacher Kirche als katholisches Gotteshaus und war auf den Grundmauern einer noch älteren Kirche errichtet worden. Vier noch erhaltene spätgotische Schnitzfiguren stammen wahrscheinlich aus der katholischen Zeit und stellen katholische Heilige dar: der heilige Georg, die heilige Barbara, die heilige Katharina von Alexandria und Anna Selbtritt, die heilige Anna.
Im Jahr 1670 erhielt unsere Kirche ihr erstes Uhrwerk auf dem Turm.
Ein neues Orgelwerk wurde 1690 für 218 Taler eingebaut. Ebenso entstanden in diesem Jahr die ersten Emporen im Kirchengebäude.
Bis 1701 stand ein Hochaltar mit geschnitzten Figuren in der Kirche. Von 1702 – 1846 schmückte ein von Gottfried Ulbrich aus Zwönitz geschaffener Auferstehungsaltar das Gotteshaus.
Im Jahr 1743 ist die Turmuhr ersetzt worden, die bis 1886 ihren Dienst verrichtete.
Ein Umbau unserer Kirche einschließlich einer vollständigen Renovierung erfolgte 1744 nachdem von der obersten Kirchenbehörde der Sammlung einer Kollekte von anderen Gemeinden zugestimmt wurde. Im Zuge des Umbaus ist der alte Turm mit dem gesamten Dach abgetragen worden. An der Westseite wurde ein neuer Turm mit neuer Gründung und aus neuem Mauerwerk erbaut. Damals hatte die Kirche noch eine Kreuzform: mit einer Vorhalle an der Südseite und einem Sakristeianbau auf der Nordseite.
1746 sind zwei neue Glocken angeschafft worden. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es nur eine Glocke im Turm.
Mitte des 18. Jahrhunderts erhielt die Kirche ihre jetzige innere und äußere Gestaltung einschließlich der nachträglich eingebauten Emporen. Am 22. August 1746 fand die feierliche Aufsetzung des vergoldeten kupfernen Turmkopfes und am 4. Juni 1747 die langersehnte Einweihung des völlig erneuerten Gotteshauses statt.
Am 18.06.1815 ist beim „Freudenlauten über die Rückkehr unseres geliebten Königs Friedrich August des Gerechten in sein Land“ eine Glocke zersprungen – sie wurde am 13.01.1816 nach dem Umgießen als Betglocke wieder aufgezogen.
1820 baute man die 2. Empore über dem Altar. Zwei Jahre später wurden die vier Kirchenfenster mit Glastafeln bestückt, die bis 1921 bestanden.
Zum damaligen Zeitpunkt umschloss den Kirchhof eine fast kreisrunde, mit Schiefern belegte Mauer, die aber im Laufe der Zeit brüchig wurde und größtenteils nicht mehr existiert.

Im Zeitraum von 1846/47 wurde von Orgelbaumeister Christian Gottlob Steinmüller aus Grünhain die jetzige Orgel gefertigt und eingebaut. Bereits ein Jahr später wurde die Orgel von der Kanzelseite nach dem Turm verlegt.
Seit 1847 schmückt ein Kanzelaltar im Barockstil den Altarraum und ebenfalls in diesem Zeitraum wurde der geschnitzte Taufstein mit Deckel angeschafft. Hierzu wurde 1852 von J.G. Lindner aus Thum die zinnerne Taufschale gefertigt.
Im Jahr 1881 wurden drei neue Glocken aufgezogen – sie mussten jedoch reklamiert werden, da sie teilweise mit Blei gegossen waren und dadurch keinen guten Klang hatten. Zwei Jahre später erhielt die Kirche neue Glocken von der Firma Bierling aus Dresden, die bis zur Glockenabnahme 1917 ihren Dienst verrichteten. Die Glocken trugen auf der Vorderseite Bibelsprüche und christliche Symbole. Auf der großen Glocke war vermerkt: „Bei der letzten Volkszählung d. 1. Dec. 1880 waren 151 bewohnte Gebäude mit 336 Haushaltungen 1692 Einwohner“.
Zu Silvester 1881 wurde der von Gutsbesitzer Karl Gotthilf Uhlmann und seiner Frau Karoline Wilhelmine, geb. Meischner, gespendete Kronleuchter über dem Altarplatz in Gebrauch genommen – seitdem wird regelmäßig an Silvester Gottesdienst gehalten.
Bis 1899 war Auerbach eine Filiale der Hormersdorfer Kirche.

Im Jahr 1920 wurden drei neue Glocken in Betrieb genommen, gestiftet von der Firma F. W. Wieland für 44.000 Goldmark. Im Februar 1942 fielen diese Glocken wiederum dem Krieg zum Opfer.
1921 wurden bunte Fenster mit Glasmalerei aus der biblischen Geschichte angebracht, die 45 Jahre hielten.
Um 1950 wurde von dem Kunstmaler Erich Seidel aus Rabenau bei Dresden das jetzige Altarbild geschaffen.
In den Jahren um 1970 fand die letzte große Dach- und Außenputzrenovierung statt.
Am 5. Februar 1950 wurde innerhalb von 70 Jahren das 3. Geläut in Dienst genommen. Elf Jahre später erfolgte der Einbau eines elektrischen Läutwerkes.
1977 wurden barocke Sprossenfenster mit getöntem Glas eingesetzt, die wieder zum barocken Kirchenbau passten.
Die heutige Turmuhr wurde 1981 eingebaut.
1989 erfolgte eine größere Generalreparatur: Erneuerung des Fußbodens, hellerer Farbanstrich und Neuvergoldung der christlichen Symbole mit Blattgold.
Von 1999 bis 2020 bestand ein Schwesternkirchverhältnis mit Hormersdorf und Gornsdorf, das von zwei Pfarrern betreut wurde. Seit November 2014 hat Auerbach mit Frank Trommler wieder einen eigenen Pfarrer.
Seit 1. Januar 2021 ist unsere Kirchgemeinde Mitglied im Ev.-Luth. Christuskirchspiel Erzgebirge, zusammen mit den Gemeinden Adorf, Burkhardtsdorf, Eibenberg-Kemtau, Gornsdorf, Jahnsdorf, Klaffenbach, Meinersdorf und Neukirchen.
Gottesdienste finden überwiegend wöchentlich in unserer Kirche statt. Zudem werden vielseitige andere kirchliche Veranstaltungen in unserem Gotteshaus veranstaltet, die zeitnah im Veranstaltungsplan unserer Kirchgemeinde bekannt gegeben werden.
Aktuell hat unsere Kirchgemeinde 794 Kirchenmitglieder.

 


Zum Altarbild von Erich Seidel in der Kirche

altarbild

Immer mal wieder werde ich angesprochen, warum in der Kirche in Auerbach ein solches Altarbild hänge. Gerade der dunkle Charakter sorgt für Empfindungen von Verwunderung bis hin zu Unverständnis. Doch darüber gehen die Meinungen auseinander. Manch einer findet das Bild gerade deshalb interessant, weil es „aus dem Rahmen“ üblicher Altarbilder fällt. Deshalb ein paar kurze Gedanken dazu.

Wir schreiben das Jahr 1950. Die Auerbacher Kirche bekommt in diesem Jahr neue Glocken. Zum dritten Mal innerhalb von 70 Jahren wird das Geläut erneuert. Die Glockenabnahmen zu Kriegszwecken hatten dabei in besonderem Maße den Verlust vor Augen geführt. Dass das Metall, welches die Gemeinde zum Gebet ruft, für die Gewinnung von Kriegsmunition zur Vernichtung von Menschen eingesetzt wurde, lässt die Grausamkeit des Krieges in besonderem Maße erkennbar sein.

Dass so kurz nach dem 2. Weltkrieg schon wieder Glocken zur Verfügung standen, war aber schon etwas Besonderes. Mit der Glockenweihe am 05. Februar 1950 fand zeitgleich die Übergabe des Altarbildes von Erich Seidel an die Gemeinde statt. Dieses Bild war von dem Dresdner Maler 1948 als Tryptichon geschaffen, bildete also als eine Einheit aus drei einzelnen Teilen. Dass die Bilder getrennt voneinander aufgehangen wurden, hängt mit der ungünstigen Lichtsituation in der Kirche zusammen.